Aufruf zur Plasmaspende

Plasmaspenden sind für die medizinische Versorgung enorm wichtig. Kommen Sie zur Plasmaspende!

Signet

Unter Blutplasma versteht man eine klare, gelbliche Flüssigkeit, die zu 90 % aus Wasser besteht. Die restlichen 10 % enthalten gelöste Substanzen, hauptsächlich besondere Proteine (Eiweiße), die für lebensnotwendige Funktionen verantwortlich sind.

Blutplasma - der flüssige Lebensretter

Die Bedeutung der Plasmaspende fristet, neben der allgemeinhin akzeptierten Notwendigkeit einer Vollblutspende, nach wie vor ein stiefmütterliches Dasein. Völlig unverdient und zu Unrecht! Die wenigsten Menschen wissen, dass es für Plasma ein ähnlich breit gefächertes Anwendungsgebiet wie für Vollblutkonserven gibt. Im Grunde genommen ist Plasma sogar vielseitiger anwendbar; beispielsweise für Operationen, zur Krebsbehandlung, nach schweren Unfällen und zur Heilung von zum Teil lebensbedrohlichen Krankheiten wie chronische Immunerkrankungen.

Leben retten und Gutes tun ist längst nicht den Vollblutspendern vorbehalten, Plasmaspender leisten an dieser Stelle genauso Großartiges. Und: die Voraussetzungen für eine Plasmaspende sind an manchen Stellen einfacher zu erfüllen als bei einer Vollblutspende. So beeinflussen Reiseaktivtäten und HB-Werte, die bei einer Vollblutspende bereits zu einer Rückstellung und damit zu einem erforderlichen Spendeverzicht führen können, die Plasmaspende weitaus weniger.

Wie dramatisch auch die Lage um die Verfügbarkeit von Plasma in Zeiten von Corona steht, wird schnell deutlich, wenn man berücksichtigt, dass in Deutschland und Europa schon vor Beginn der Corona-Krise nicht genügend Spender gab. Das Defizit lag bei ca. 40% und konnte nur durch Importe aus den USA ausgeglichen werden - wenn die USA allerdings ihre angekündigten Maßnahmen umsetzten, Plasma nur noch und ausschließlich für den heimischen Markt zu produzieren, kann knapp die Hälfte des aktuellen Plasmabedarfs nicht abgedeckt werden.

Dank der Hilfsbereitschaft zur Blutspende ist der Vollblut Konservenbestand stabil – hierfür danken wir unseren treuen und den vielen Neuspendern - und tatsächlich ist der aktuelle Verbrauch und Bedarf sogar rückläufig. Dies liegt zum einem daran, dass nicht zwingend erforderliche Operationen ausgesetzt werden, zum anderen führt die Kontaktsperre zu einer geringeren Verkehrsdichte und dadurch glücklicherweise auch zu weniger Unfällen.

Es ist also nicht nur die gute Tat anderen zu helfen und Leben zu bewahren - jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt zur Plasmaspende.

Plasmaspenden sind für die medizinische Versorgung enorm wichtig. Allein die vielfältigen Einsatzgebiete von Blutplasma sprechen für sich. Ob bei Gerinnungsstörungen oder Immunschwäche, Plasma ist ein Lebensretter, der sich – wie Blut – bis heute nicht synthetisch herstellen lässt. Daher sind Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen auf Spenden angewiesen.

Zur Behandlung von Menschen mit der sogenannten Bluterkrankheit (Hämophilie) wird sehr viel Plasma benötigt, um Konzentrate der fehlenden Gerinnungsfaktoren aus dem Spenderplasma herzustellen. Bluter bilden selbst nicht ausreichend Gerinnungsfaktoren, sodass schon kleine Wunden zur Gefahr werden. Aber auch um ein normales Leben zu ermöglichen, benötigen Bluter die regelmäßige Zufuhr von Gerinnungsfaktoren. Andernfalls kommt es durch wiederholte Einblutungen in die großen Gelenke zu erheblichen Funktionsausfällen von Fuß-, Knie und Ellenbogengelenken.

Zudem können Plasmapräparate helfen, starke Blutungen zu stillen, beispielsweise bei größeren Operationen nach Unfällen. Auch Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr profitieren von Plasmaspenden und können durch sie ein annähernd normales Leben führen.

Wer kann Plasma spenden?

Beinahe jeder kann Plasma spenden. Voraussetzungen sind, dass man mindestens 18 Jahre alt ist, mindestens 50 kg Körpergewicht hat, gesund ist, sich in den letzten vier Monaten keine Tattoos, Piercings oder Ohrlöcher hat stechen lassen und sich die Venen eignen.

Die Spende selbst dauert circa 45 Minuten. In mehreren Intervallen werden bei der Plasmapherese jeweils etwa 250 ml Blut in einem geschlossenen System zentrifugiert, wodurch sich die schwereren Blutzellen vom leichteren Plasma trennen. Das Blutplasma wird gesammelt, die restlichen Blutbestandteile fließen zurück in den Körper. Das schont den Körper – und ist der Grund, warum Plasmaspenden viel öfter (alle 5 Tage und bis zu 60 x im Jahr) möglich sind als normale (Voll) Blutspenden.

Sie machen einem Kranken ein tolles Geschenk, beweisen Menschlichkeit und erhalten darüber hinaus einen kostenlosen Gesundheitscheck. Zusätzlich gibt es eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 20 Euro.

Vor der Spende gilt, wie auch bei jeder Blutspende: Ausreichend trinken und essen.